Hält man dann die erste ASG in der Hand, ist die Neugier noch recht groß, und auch die Gefahr, durch mangelnde Information einen Fehler zu begehen.
Gleich zu Anfang: Airsoftguns gehören nicht in die Öffentlichkeit. Wer mit seinem Sportgerät an öffentlichen Plätzen angibt oder diese offen herumträgt, riskiert einen Polizeieinsatz und muss die Konsequenzen tragen, einschließlich der negativen Presse für unser Hobby.
Wie jetzt aber richtig und legal spielen? Wenn Sie vor solch einer Situation stehen und jetzt diesen Text lesen, sind Sie definitiv auf dem richtigen Weg. So vielfältig die Spielarten des Hobbys Softair sind, sie sollten alle ernst genommen werden und wer als Mitspieler ernst genommen werden möchte, sollte am Anfang vor allem eines investieren: Zeit! Bisher ist das Internet meist die einzige Möglichkeit als Neueinsteiger zu umfassenden und realistischen Informationen zu gelangen, wenn man nicht das Glück hat, im Freundes- oder Bekanntenkreis bereits seriöse Spieler zu haben. Diverse Foren und private Homepages bieten eine Fülle an Informationen, einige davon sollte man sich vor dem Einstieg aneignen.
Die wichtigsten Punkte.
"Fachsprache"
Im Softair gibt es sowohl was das Spiel als auch die Technik anbelangend verschiedene Fachausdrücke und ein Vokabular, das man beachten sollte. Wer von Kills, Frags oder Clans spricht, ist schnell unten durch oder bekommt dies auf teilweise recht rüde Weise angekreidet. Seriöse Softairspieler sind bemüht ihr Hobby ausschliesslich als Sport zu sehen und da wird nicht getötet. Auch die Grundinformationen über Softairwaffen und deren Aufbau sollte man sich zu Gemüte führen. Wer bei technischen Fragen von einem komischen, schwarzen, runden Teil hinter einer Klappe spricht, wird meist erst einmal resigniertes Kopfschütteln und Links zu Seiten über den technischen Aufbau einer ASG ernten. Wer sich hingegen die Zeit nimmt, sich aufmerksam in Foren und Fachseiten einzulesen, dem stehen nahezu alle Türen offen.
"Spielarten"
Bevor man sich dem Hobby Softair widmet, sollte man sich überlegen, welche Ausrichtung einem liegt. Die Bandbreite hierbei ist enorm. Vom gelegentlichen Speedballspiel, bei dem es vor allem auf Geschwindigkeit ankommt und bei dem die Ausrüstung nur einen kleinen Stellenwert einnimmt, über einen eher strategischen Spielstil bis hin zum originalgetreuen Nachstellen bestimmter Einheiten zu genau festgelegten Zeiten, findet sich für nahezu jeden Interessierten die Möglichkeit das Hobby auszuleben. Selbstverständlich sollte man solche Vorlieben bei der Auswahl eines möglichen Teams beachten.
"Mitspieler suchen"
Einer der wichtigsten Punkte, bevor es los gehen kann, ist natürlich Gleichgesinnte zu finden. Erste Anlaufstelle hierfür sind in den meisten Fällen Homepages. Bereits hier trennt sich die Spreu vom Weizen und eine etwas genauere Betrachtung dessen, was einem dort geboten wird, kann später Ärger und Enttäuschung vorbeugen. Hat man noch Freunde oder Bekannte, die ebenfalls Softair spielen möchten, besteht natürlich auch die Möglichkeit, selbst ein Team zu gründen. Dies erfordert jedoch viel Vorbereitung und Überlegung. Eine massive Fluktuation spontan gegründeter Teams zeugt deutlich von deren Kurzlebigkeit.
"Die ASGs"
Als eines der wichtigsten, wenn nicht dem wichtigsten "Werkzeug" des Softairspielers, sollte gerade der ASG eine besondere Aufmerksamkeit zukommen. Auch wenn viele günstige Modelle durchaus dazu taugen an der Wand zu hängen, beim Spiel kommt schnell Frust auf wenn die eigenen Kugeln auf halber Strecke am Boden landen während man ständig den Kopf einziehen muss um nicht getroffen zu werden.
Wie fast überall im Leben gilt auch hier der Leitsatz Du bekommst was Du bezahlt hast! Es lohnt sich durchaus auf ein teureres Modell zu sparen bzw. etwas mehr Geld auszugeben. Andernfalls steht man früher oder später vor einer mehr oder weniger gezwungenen Neuanschaffung und ärgert sich über die umsonst investierten 40 € für ein billiges Modell.
"Rechtslage"
Auch hier lohnt es sich etwas Zeit zu investieren um sich kundig zu machen. Im Gespräch mit anderen Menschen kommt häufig irgendwann die Frage auf, ob das denn so rechtens sei was man dort macht.
Vor allem bei der Suche und der Auswahl des geeigneten Spielgeländes zahlt es sich aus, richtig über die rechtlichen Grundlagen informiert zu sein. Es mag anstrengend sein, sich durch die entsprechenden Passagen in Foren und im Waffengesetz zu arbeiten, jedoch gilt hier wie so oft: Früher Schweiß spart spätere Tränen.
Es lohnt sich immer vorbereitet zu sein, insbesondere wenn die Spiele bei den Polizeidienststellen angemeldet werden und der Polizist nicht ganz firm mit unserem Hobby ist - wer hier die entsprechenden Passagen aus dem Gesetz zur Hand oder besser noch im Kopf hat, sammelt Pluspunkte.
Was man sich nicht anlesen kann ist gesunder Menschenverstand. Diesen sollte jeder besitzen, der vor hat mit Softairwaffen zu hantieren. Nahezu täglich finden sich in Medien Berichte über Menschen denen es offenbar an selbigem mangelt und die damit nicht nur sich gefährden sondern auch dem Ruf des Hobbys und dem Sport an sich massiven Schaden zufügen. Obwohl eigentlich jedem vernunftbegabten Menschen klar sein sollte, dass es nur nach hinten losgehen kann in der Öffentlichkeit herumzuballern, kommt es doch leider regelmässig wieder vor. Auch wenn es in den Finger juckt den neuen Markierer auszuprobieren und gerade bei Modellen unter 0,5 Joule eine vermeintliche Rechtssicherheit besteht, sie sehen aus wie echte Waffen und sollten daher mit Vernunft benutzt werden. Hierzu gehört auf jeden Fall die Suche und Nutzung eines geeigneten Geländes und Absprache mit der Polizei. Passanten können durch das Auftauchen von Softairspielern verschreckt werden und die Polizei muss entsprechenden Anrufen nachgehen. Selbst wenn weiter nichts passiert entstehen so Kosten, die letzten Endes vom Steuerzahler getragen werden müssen.
Das sich solche Ereignisse nicht zu Gunsten des Softairsportes auswirken muss wohl kaum extra erwähnt werden.
Um denjenigen, welche jetzt neugierig geworden sind, die einfachen Regeln der Spielergemeindschaft vor Augen zu führen, hier ein paar Merkpunkte.
Ihr seid die Repräsentanten eures Hobbies. Achtet darauf, euch in der Gegenwart anderer so zu benehmen, das sie kein schlechtes Bild von euch bekommen. Wenn euer Hobby diesen Leuten bekannt ist, sehen sie nicht euer Fehlverhalten, sondern projezieren dieses Verhalten auf die gesamte Spielerschaft. Sätze a la "Von Leuten, die am Wochenende im Wald aufeinander schießen kann man ja kein anderes Benehmen erwarten...wie die Barbaren!" mag keiner von uns hören. Nehmt die Verantwortung, die unser Hobby mit sich bringt, ernst!
Politik und Airsoft sind klar voneinander zu trennen. Airsoft ist unpolitisch.
Die deutschen Gesetze zeigen die Grenzen und Regeln für unser Hobby in Deutschland auf. Haltet euch an die Gesetze des Landes, in dem Ihr spielt!
Schützt euch und Außenstehende vor Verletzungen. Sorgt dafür, dass es am Rande des Spielgeschehens nicht zu Mißverständnissen kommen kann.
Verhaltet euch fair und beherrscht - vor, während und nach dem Spiel.
Macht Werbung für euer Hobby bei Freunden, Mitarbeitern und Bekannten. Nur wenn in der Bevölkerung eine Grundakzeptanz für unser Hobby vorliegt können wir darauf hoffen, von der Politik nicht als regulierungsbedürftige anarchische Bande angesehen zu werden.
Zeigt Respekt vor euren Mitspielern und Außenstehenden, im Spiel, in der Diskussion und im täglichen Umgang miteinander.